Grammatik der Stadt

Der Städtebau definiert die Grammatik der Stadt. Carl Fingerhuth* umschreibt treffend die Bedeutung Verhältnis der ordnenden Funktion des Städtebaus und der konkretisierenden, dienenden Aufgabe der Architektur. Die beiden Disziplinen brauchen den Dialog. Wörter ohne Grammatik geben keinen Satz, keinen Sinn. Entsprechend muss auch die Stadt komponiert werden. Beispielhaft konnten wir zu diesem Thema in Lausanne-Malley und etwas konkreter bei der Richtplanung Köniz-Liebefeld Konzepte entwickeln. In beiden Fällen wurde der Stadtraum als Ganzes bearbeitet und daraus Spielregeln für die Bebauung abgeleitet. Bei Sursee, einem der neuesten Räumlichen Entwicklungskonzepte konnten wir im Dialog mit den Behörden beispielhaft eine Strategie für eine gezielte Siedlungsentwicklung nach Innen formulieren. Bei prognostizierten Wachstum der Einwohnerzahl von 20 bis gegen 30% bis zum Jahr 2030 werden die Siedlungsgrenzen nicht mehr nach aussen verschoben. Verdichtet wird nicht wahllos, sondern gezielt. Intakte Quartiere werden nicht verändert. Dafür wird das Zentrum an geeigneten Orten ebenso verdichtet, wie ein bisheriges Arbeitsgebiet zu einem gemischten Wohngebiet entwickelt und verdichtet wird.
Im Rahmen einer ganzen Reihe von Hochhausstudien und Arbeiten zu Hochhäusern konnte eine Methode entwickelt und perfektioniert werden. Hochhäuser und Höhere Häuser sollen dort möglich sein, wo sie einen Beitrag zur Verdeutlichung der Stadt leisten können. Demgegenüber sind wertvolle Orts- und Landschaftsbilder und homogene Siedlungsstrukturen vor Eingriffen durch Hochhäuser zu schützen, die dort stören würden. Weil Hochhäuser und Höhere Häuser die Silhouette einer Stadt nachhaltig verändern, sind sie gezielt zu setzen. Ihre Prominenz verlangt zudem nach überdurchschnittlicher Gestaltung. Wie bei einzelnen anderen Hochhausstudien, konnten wir im Falle der Hochhausstudie Wil das Konzept im Stadtmodell überprüfen und präzisieren.

„Eine Stadt ist gleich aufgebaut wie Sprache – aus Grammatik/Syntax und Orthographie. Die Häuser entsprechen der Orthographie. Man kann sie austauschen, andere Nutzungen einbringen, sie renovieren oder abbrechen. Die Grammatik darf man nicht ändern sonst wird die Geschichte der Stadt unlesbar. So garantiert der öffentliche Raum die Lesbarkeit der Geschichte der Stadt.“ Carl Fingerhuth in „Von der Suche nach der Identität der Stadt – in der Zeit jenseits der Moderne.“

Link

www.fingerhuth.com

Wulong Quartier, Chenggong, P.R. China: Grammatik der Stadt als Thema

Wulong – früher eine Kulturlandschaft am Dian Lake auf fast 2’000 Meter über Meer. Im Planungsgebiet ein Flugfeld aus dem zweiten Weltkrieg.

Wulong soll am Dian Lake entwickelt werden. Auf die Öffnung zum See richtet sich denn auch der Entwurf aus.

Der Ausschnitt umfasst ein Gebiet von rund 3 km Breite auf 5 km Länge. Der städtebauliche Leitplan definiert die langfristig gültigen Elemente der Stadt: Die wichtigen Achsen und Freiräume, das System der öffentlichen Aussenräume und die wichtigen Raumkanten.

Mögliche Baustruktur.
Mögliche Baustruktur. Weiss auf schwarzem Grund.

Städtebaulicher Gesamtplan

Nutzungsplan
Identität öffentlicher Raum: Jeder Stadtraum hat eine spezifische Bedeutung.

Industriebrache wird zu Quartier: Malley in Lausanne und Renens

Im Auftrag von Ouest Lausannois konnten die Leitlinien für die Gebietsentwicklung des bisher vor allem industriell genutzten Raumes an den Peripherien von Lausanne und Renens entwickelt werden. Dieses Wandbild in einem Café in Malley zeigt etwas von der faszinierenden Identität und Komplexität des Raumes. Diese wollten wir mit unserer Arbeit aufnehmen und behutsam weiterentwickeln.
Einordnung
Nutzungskonzept
Modellstudie: Hülle und Füllung
Erster Entwurf Siedlungsstruktur
Städtebaulicher Gesamtplan

Download Bericht Malley

Köniz-Liebefeld: Ein neues Stadtteilzentrum in der Peripherie

Der öffentliche Stadtraum und das Freiraumsystem prägen das Zentrumsgebiet Köniz-Liebefeld.

Sursee: Gestaltetes Wachstum innerhalb der bestehenden Siedlungsgrenzen

Verdichtung des Gesamten: Freiraumsystem und Bebauung.

Download REK Sursee
Download Bericht Tagung Pro Natura

Gelenkte Stadtentwicklung in Wil SG: Verdichtung und Zeichensetzung an der Bahn

Die Hochhausfrage wird eingebettet in ein städtebauliches Gesamtkonzept.

Link:

www.stadtwil.ch

Autorenschaft:

  • Wulong of Chenggong (P.R. China): Atelier Wehrlin mit PÖYRY Schweiz und Moeri und Partner AG
  • Malley: Atelier Wehrlin mit mrs Verkehrsplaner und 4D Landschaftsarchitekten AG
  • Köniz-Liebefeld: Atelier Wehrlin mit Ecoptima AG
  • Sursee: Atelier Wehrlin mit Ecoptima AG
  • Will: Atelier Wehrlin