Ordnungssystem, Lebensraum und Bühne der Stadt

Das Zusammenspiel von öffentlichem Raum und Bebauung ist seit dem Beginn der Stadtbaugeschichte ein zentrales Thema. Bedeutung, Form und Funktion bilden eine Einheit. Die städtebaulichen Spielregeln für die Bebauungen, welche den öffentlichen Raum begrenzen, leiten sich wesentlich aus dem Bezug zu diesem ab. Der öffentliche Raum ist die gemeinsame urbane Bühne all jener, die sich in der Stadt, im Ort bewegen. Er hat hohe Anforderungen zu erfüllen bezüglich der Koexistenz der Verkehrsarten, der Aufenthaltsqualität und des Erscheinungsbildes.

Im Rahmen des Räumlichen Entwicklungskonzeptes RES für die Stadt Zürich und bei den vertiefenden methodischen Arbeiten für das Tiefbauamt der Stadt Zürich konnten wir den öffentlichen Stadtraum seiner grundlegenden Bedeutung entsprechend systematisch ausleuchten. Entsprechend ihrem städtischen Kontext und dessen Bedeutung, Nutzung und Funktion wurden Anforderungen bezüglich Koexistenz, Aufenthaltsqualität und Erscheinungsbild abgeleitet. In Teilbereichen der Stadt wurde aus der Gegenüberstellung dieser Anforderungen mit der gebauten Realität der Handlungsbedarf abgeleitet und im GIS eingetragen.

Jeder unserer städtebaulichen Entwürfe geht vom strukturierenden öffentlichen Stadtraum aus. Dies trifft zu für die Ebene der Gesamtstadt bei der Stadtbildstudie Thun und der räumlichen Entwicklungskonzepte für Sursee, Langenthal, Aarau und Lenzburg oder des städtebaulichen Richtplans für Köniz-Liebefeld. Die städtebaulichen Entwürfe für Bern-Brünnen, den Stadtteil Wulong in Chenggong, P.R. China, das Entwicklungsgebiet Malley in Lausanne und Renens sowie den Ortsteil Stachen in Arbon sind weitere Beispiele.

Entwicklungskonzept für den Öffentlichen Raum der Stadt Zürich (RES)

Entwurfsskizze Matthias Wehrlin
RES Stadt Zürich, Teilstrategie 6: Die Attraktivität des öffentlichen Raumes erhöhen.
Die Anforderungen an den öffentlichen Raum sind von vielen Faktoren abhängig. Ausschlaggebend ist der Stadtraumtyp bzw. das Nutzungsumfeld.
Koexistenz und ganzheitliche Betrachtung sind erforderlich auf der Ebene der Stadt, des öffentlichen Strassenraumes und des engeren Strassenraumes.

Räumliches Entwicklungskonzept Sursee

System der stadtprägenden öffentlichen Räume von Sursee.
Sursee. Städtebaulicher Leitplan für das Gebiet Münchrüti.

Städtebauliches Konzept North Town Kunming: Öffentlicher Raum prägend

Visualisierung an einem Ausschnitt der North Town.
Struktur des öffentlichen Raumes: Er werden lokale Achsen im Massstab der Nachbarschaften definiert. Maschenweite rund 400 x 400m. Die Bausubstanz ist austauschbar.

System öffentlicher Aussernraum. Die lokalen Achsen sind im Norden durch ein wichtiges Gebäude, eine bedeutende Nutzung begrenzt. Sie leiten in einen südlich liegenden Freiraum.

Vorhandene Spuren, neue Plätze: Der öffentliche Raum von Malley

System öffentliche Stadträume mit Betonung der wichtigen Orte.
Plätze im Umfeld der S-Bahnstation Malley.

Beispiel Thun: Struktur, Orientierung und Licht

Typologie der Thuner Stadträume. Der „Plan Lumière“ wurde auf diese Typologie abgestimmt.

Badischer Bahnhof Basel, Transitraum – Lebensraum

Die Trennwirkung der übergeordneten Verkehrsachse (oben) soll durchbrochen werden.
System öffentlicher Raum: Adressbildung am „Tor zur Schweiz“, Vernetzung zwischen Innenstadt und Aussenquartieren.

Telli Aarau: Öffentliche Aussenräume als „Adressen“ für das Quartier

Die Strassenräume prägen das Gesicht des Quartiers, das zu einem urbanen, gemischten Lebensraum verdichtet werden soll.